Rob Scholte - GROSS! -2006- Siebdruck -The Fear!- limitierte Auflage (50/111) mit Bleistift signiert

• Sehr großer Siebdruck von Rob Scholte. Titel: Die Angst! Jahr: 2006. Auflage: 50/111. Maße Blatt: H122 x B80cm. Maße der Darstellung: H69,5 x B70cm. Das Werk ist unten im weißen Rand vom Künstler signiert, betitelt, datiert und nummeriert. Die Echtheit dieses Werkes wird vollumfänglich garantiert.

Rob Scholte ist ein Vertreter der Postmoderne. Und wenn in der Geschichte schon alles gemacht wurde, können Sie nach Herzenslust zitieren und kombinieren in einem persönlichen Mix aus Schichten und schwindelerregenden Witzen, den Scholte selbst „bedeutungsvollen Kubismus“ nennt. In Scholtes Arbeit geht es vor allem um die Medien, ihre Wirkung auf uns und wie sie manipuliert werden können. Die zugrunde liegenden Themen sind Werte, Geld und Macht. Er provoziert auf schwer fassbare Weise: etwa mit der Idee des Künstlers, der Geld drucken kann wie eine Bank, die er in seiner Siebdruckserie über Monopoly-Geld zum Ausdruck bringt, während er Zitate einstreut wie: „Ich bin so kommerziell wie die Pest!“ Oft dienen mediale Äußerungen als Inspiration. In einer frühen Arbeit reproduzierte er beispielsweise akribisch einen Zeitungsartikel, der seine Arbeitsweise als Künstler kritisierte. Scholte greift oft auf Bilder aus den Massenmedien zurück und verleiht ihnen einen völlig neuen Kontext. Die Unterscheidung zwischen Hochkultur und Popkultur spielt hier keine Rolle. Kunst und wirkliches Leben können sich, wie bei Scholtes Helden Duchamp, sehr nahe kommen, allerdings aus einem bedeutungsvollen Kontext heraus. Gewebte Teppiche zum Thema „Weinende Zigeunerin“ könnten ebenso die Grundlage seiner Arbeit bilden wie ein Zitat aus einem Gemälde von Manet oder Tizian. Als Collagist verarbeitet er beispielsweise Konsumgüterverpackungen zu Kompositionen. Auch Werbebroschüren und Copyright-Zeichen bildeten die Grundlage seiner Gemälde. Für Scholte war die Reproduzierbarkeit ein Plus. Er trifft eine erste Auswahl aus seinem Bildarchiv und entwickelt einen Plan. Gemeinsam mit seinen Assistenten arbeitet er diesen Plan in traditioneller Manier zu einem vielfach reproduzierbaren neuen Bild aus, das er anschließend mit einer Signatur versieht. Seine Rolle als Künstler begreift Scholte nicht als die eines gequälten Genies, das allein in einer Dachkammer an unverstandenen Meisterwerken arbeitet, sondern als die eines Menschen, der in der Blüte seines Lebens steht. Er wollte mit der Künstlergeneration vor ihm, etwa Jan Dibbets, Stanley Brouwn und On Kawara, brechen. Wie eines seiner großen Vorbilder: Max Ernst, sieht er es als wichtige Eigenschaft an, nicht zu sich selbst zu finden, sich nicht auf einen endlos wiederholten persönlichen Stil festzulegen. Er erweitert seine Grenzen ständig zu neuen, schwer fassbaren Horizonten und hinterlässt damit (hoffentlich) eine Verwirrung unter der Kunstkritik. Dies kann auch mit einem Augenzwinkern geschehen. Für Scholte ist Humor von wesentlicher Bedeutung und Laurel und Hardy sind mindestens ebenso große Philosophen wie Wittgenstein. Er verarbeitet auch autobiografische Elemente zu neuen Bildern, wie etwa in seiner Serie „Bergensche School – 13 Dorfansichten“, die einen Bezug zu seiner Jugend aufweist: Er wuchs in Dörfern in Nordholland auf. Auch handwerkliches Können und Handwerkskunst haben für Scholte einen wesentlichen Stellenwert. Dennoch sind Scholtes Arbeiten nicht ohne Botschaft. Der neue Kontext eines Bildes kann beispielsweise auch Ausdruck einer Kritik sein. Gerade die Kombination aus Schichtung und dem fast völligen Fehlen einer persönlichen Signatur in der technisch hochentwickelten Ausführung ist ein Kommentar zum Kult tief empfundener persönlicher Emotionen unter Künstlern früherer Generationen. Durch die technisch perfekte Ausführung kommt es zu einer Verfremdung, die dem Werk eine nahezu anonyme Qualität verleiht und somit ein Kommentar zum Künstlermythos ist. Hierzu gehört auch der Einsatz von Assistenten oder die Verwendung von Projektionen und Computermodellen als Hilfsmittel. Gleichzeitig vermag ein technisch perfekt ausgeführter Vermeer aber auch noch etwas anderes erfahrbar zu machen: eine Schichtung, die die technische Ausführung in keinster Weise behindert. Genauso kann ein Rembrandt, der größtenteils von Gerard Dou geschaffen wurde, immer noch ein Rembrandt sein: ein Ausdruck seiner Vision des Werks.