Herbert Fiedler (Leipzig, 17. September 1891 - Amsterdam, 27. Februar 1962) war ein deutsch-niederländischer Maler. Sein Name war eigentlich Otto Herbert Fiedler, aber der Vorname wurde von ihm nie verwendet. Sein Vater war Prokurist bei einem Verlag. Studienzeit [] Dank der finanziellen Unterstützung seines Bruders Wilhelm, der Stadtarchitekt in Colmar war, konnte Herbert Fiedler um 1910 an der K_niglichen Kunstakademie in Dresden studieren. Dort studierte er von 1910 bis 1912 und lernte Kurt B_chner (1884 - ca. 1915) und George Grosz (1893 - 1959) kennen, den Beginn einer dauerhaften Freundschaft. Die Freundschaft mit B_chner wurde abrupt beendet, als B_chner im Ersten Weltkrieg getötet wurde. Der Unterricht an der Kunstakademie stand noch in klassischer Tradition, weshalb Fiedler im März 1912 nach Berlin ging. George Grosz hatte sich bereits im Januar dieses Jahres in dieser Stadt niedergelassen. Berlin war für beide Maler ein inspirierendes Umfeld. Insbesondere die städtische Randzone wurde zum Ort, an dem Fiedler und Grosz ihre Themen suchten. Fiedler wurde von Waldemar R_sler (1882-1916), Vorstandsmitglied der Berliner Sezession, in die Berliner Künstlerwelt eingeführt. Fiedler lernte auch Max Beckmann (1884-1950) kennen, den er später in Amsterdam wieder treffen würde. Da der Mietvertrag für sein Haus in der Lichtenfelderstrasze im April 1913 auslief, beschloss Fiedler, den Rest der von seinem Bruder bezahlten Studienzeit in Paris zu verbringen. Kurz vor seiner Abreise wurde sein Gemälde Die Ruhenden Arbeiteiter für die Frühjahrsausstellung der Berliner Sezession angenommen. Fiedler reiste auch gern in die Pariser Peripherie, um Motive für seine Gemälde zu finden. Dort freundete er sich mit dem Grafiker Otto Schoff (1888-1938) an. Im Sommer 1913 verbrachte Grosz auch mehrere Monate in Paris. Fiedler und Grosz unterschrieben in der berühmten Colarossi Academy. Fiedler glaubte, Hedwig Jaenichen-Woermann (1867-1960) sei bereit, ihn für einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren finanziell zu unterstützen. Sie gab ihm auch ein Studio, aber der Ausbruch des Ersten Weltkriegs warf einen Schraubenschlüssel in die Werke. Fiedler verließ Paris am 31. Juli 1914 mit nur wenigen seiner Gemälde. Er wurde zum Militärdienst nach Berlin eingezogen und an die Ostfront geschickt. Im Januar 1916 kehrte er verwundet nach Berlin zurück. Berlin 1916-1934 [Bearbeiten] Mit einigen Unterbrechungen blieb Fiedler von 1916-1934 in Berlin. Er hielt sich mit administrativen Aufgaben über Wasser. Von 1924 bis 1926 arbeitete er als Dekorationsmaler in den Ateliers der UFA-Filmfirma. In seiner Freizeit malte er weiter :? Die Bilder aus dieser Zeit zeigen einen sehr persönlichen Stil mit schönen Farben und einem deutlich sichtbaren Pinselstrich. Seine Motive kamen gut heraus, während er die Details absichtlich vernachlässigte? (Beatrice von Bormann, 2001, S. 19). 1926 trat er aus der UFA aus. Er entschied sich für Arbeitslosengeld, um sich ganz der Malerei zu widmen. Er machte eine Studienreise nach Süditalien, der Beginn einer sehr kreativen Zeit. In den ersten Monaten des Jahres 1931 blieb er erneut in Paris, wo er seine Frau Amrey Balsiger (1909-1999) traf. 1932 schloss sie sich ihm in Berlin an. Das Vermögen der Familie Balsiger befreite das Ehepaar vorerst von finanziellen Schwierigkeiten. Der Aufenthalt in Paris war Fiedler wichtig gewesen: „Paris hatte Fiedler die nötige Inspiration gegeben. Von den zahlreichen Gemälden, die er in seinem? Katalog? Gibt es nur wenige, die zurückverfolgt werden können, aber aus diesen wenigen ist klar, dass sein Stil frei und sicherer geworden war, während er gleichzeitig mit Komposition und Perspektive experimentierte? (Beatrice von Bormann, 2001, S. 21). 1932 stellte er in der Galerie Gurlitt aus, wo insbesondere seine? Steingemälde? Aufmerksamkeit erregt. Er hatte zusammen mit dem Bildhauer Kurt Radtke Steinmalerei entwickelt. Es kann als eine freskoartige Technik beschrieben werden, bei der farbiger, zerkleinerter Marmor auf ein Zementsubstrat aufgebracht wird. Herbert Fiedler und seine Frau Amrey wollten nicht in Deutschland bleiben, als Adolf Hitler 1933 an die Macht kam. Fiedler zerstörte seine Tagebücher und Amrey, die einen Schweizer Pass hatte, ließ die Bilder in ihrem Namen registrieren. Fiedler fuhr fort? Urlaub? in die Niederlande.Laren 1934-1940 [Bearbeiten] Nachdem Fiedler und Amrey Balsiger für kurze Zeit in Amsterdam gelebt hatten, zogen sie in das Künstlerdorf Laren. Sie lebten von Amreys kanadischen Kapitalerträgen. Fiedler malte Landschaften, Bauern und Dorfszenen. Amrey Balsiger malte auch. Ihre Stile unterschieden sich deutlich :? Fiedler mochte große, ungebrochene Farbbereiche, aber Amrey bevorzugte ein Zusammenspiel vieler Farbtöne? (Beatrice von Bormann, 2001, S. 22) Herbert Fiedler und Amrey Balsiger waren 1938 verheiratet. 1939 wurde ihre Tochter Sabine geboren. Danach kam Amrey kaum noch zum Malen. In dieser Zeit zeichnete und malte Fiedler zahlreiche Porträts von Mutter und Kind. Amsterdam 1940-1962 Kurz nach der deutschen Besetzung wurde das Larenhaus der Fiedler vom pro-deutschen Bürgermeister von Laren beschlagnahmt. Die Familie hat in Amsterdam ein neues Zuhause gefunden. Anders als in Laren pflegte Fiedler lebhafte Kontakte zu anderen niederländischen Malern und Auswanderern. Auf Fürsprache von Jan Wiegers wurde Fiedler Mitglied der Künstlergruppe De Onafpendenceen. 1941 traf er Max Beckmann in Amsterdam wieder. Sie trafen sich regelmäßig, nicht zu Hause, sondern in Cafés, normalerweise im Café Amerika am Leidseplein. 1942 verschlechterte sich Fiedlers finanzielle Situation dramatisch. Die Beteiligung Kanadas am Zweiten Weltkrieg führte zum Verlust der kanadischen Aktien von Amrey Fiedler. Trotz der positiven Bewertungen verkaufte Fiedler kaum Gemälde. Er fand schließlich Arbeit im Informationsbüro der Wehrmacht im Hauptbahnhof. 1944 wurde er zum Militärdienst eingezogen und unter anderem in Rotterdam und Alphen aan den Rijn stationiert. Obwohl er als Deutscher nicht zum Kultuurkamer musste, wurde seine Arbeit von den Deutschen kritisiert. Die niederländische SS-Zeitung De Storm wurde über seine Bilder verspottet. Nach der Befreiung wurde Fiedler verhaftet und in einem Internierungslager in Hilversum eingesperrt. Nach Petitionen von Amsterdamer Malern wurde er freigelassen, aber er durfte nicht ausstellen, weil er während des Krieges als Mitglied von De Onafpendenceen ausgestellt hatte. Dies wurde von den Militärbehörden fälschlicherweise als eine Form der Mitgliedschaft in der Kultuurkamer interpretiert. Die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren in mehrfacher Hinsicht schwierig. Es gab kaum Einnahmen (die kanadischen Aktien blieben lange Zeit eingefroren), so dass Fiedler auf materielle Unterstützung durch Dritte wie George Grosz und seinen Bruder Heinrich Fiedler angewiesen war. 1947 hatte Fiedler eine weitere Einzelausstellung. Herbert und Amrey Fiedler schlossen sich der Künstlergruppe De Realisten an, die von Theo Kurpershoek, Hans van Norden und Nicolaas Wijnberg gegründet wurde. Diese Gruppe förderte die figurative Malerei in einer Zeit, in der experimentelle abstrakte Bewegungen im Rampenlicht standen (zum Beispiel die Arbeit der Cobra-Gruppe). Fiedler lehnte übrigens detaillierte Formen ab. Er verwendete gern grobe Materialien (Jute, die grobe Seite der Spanplatte und grobe Bürsten). Gemälde konnten endlos bearbeitet werden, als wären sie nie fertig. Er hielt 'Malparaden' für sich ab, in denen Gemälde, an denen er gerade arbeitete, nebeneinander gestellt und aktualisiert wurden. Er war immer auf der Suche nach der "prägnanten, kürzesten und einfachsten Form", wie er am 7. Mai 1942 in seinem Tagebuch feststellte. Als Fiedler siebzig wurde, wurde ihm in der Presse viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ein Jahr später sollte er auf Einladung von Willem Sandberg eine große Retrospektive im Stedelijk Museum erhalten, doch während der Vorbereitungen wurde er am 17. Februar 1962 von einem Herzinfarkt getroffen. Die geplante Ausstellung wurde so zu einem In-Memoriam.
Technik | Aquarell |
Maße | 34 x 35 cm (h x b) |
Signiert | Hand signiert |
Träger | Papier |
Gerahmt | Gerahmt |
Technik | Gemischte Technik |
Maße | 64 x 46 cm (h x b) |
Signiert | Nicht signiert / Unterschrift mitgedruckt |
Träger | Papier |
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